Mit Ankündigungen ist das immer so eine Sache. Eigentlich hatte ich beschlossen, hier nichts mehr über Trends und Technik zu schreiben, allerdings ist die Fantasy-Geschichte dann doch irgendwie im Sand verlaufen. Und bevor hier gar nichts mehr passiert, schreibe ich eben wieder über Technik. Das Thema des Tages sind Links, oder besser gesagt waren Links, denn davon zähle ich leider immer weniger. Schuld daran sind Spambots, SEO-Strategen und andere Spielverderber, in deren Bugwelle ich in letzter Zeit immer häufiger gerate. Aber vielleicht fangen wir einfach mal von vorne an.
Seit vielen Jahren betreibe ich eine Spielseite, auf der sich allerhand nützliche Informationen finden. Wir erklären den Leuten, wie das Spiel funktioniert, wo sie Zusatzinhalte finden und was sie im Falle von technischen Problemen tun können. Nicht selten führt das zu externen Referenzen. Menschen, die unsere Seite und dort Hilfe gefunden haben, verlinken sie in Foren und Blogs. Über die letzten acht Jahre hat uns das eine stattliche Zahl von Backlinks eingebracht. Zeitweise über 30.000 Stück. Das Problem an der Sache ist, dass die Zahl stetig abnimmt. Zum einen verschwinden Angebote aus dem Netz, zum anderen werden die Links entwertet. Das Zauberwort heißt „rel nofollow“ und langsam aber sicher geht es mir auf den Keks.
Über den Zusatz rel nofollow werden Links entwertet. Das bedeutet, wenn Google in einem Forum vorbeischaut und eingangs erwähnte Links auf unsere Spielseite findet, werden sie schlicht ignoriert. Eingesetzt wird der Tag, weil sich ein immer größerer Teil der Internet-Gemeinde darauf spezialisiert hat, Foren zur Platzierung von Links zu nutzen. Da wäre der klassische Spambot, der nachts auftaucht, ein dutzend Threads mit Links eröffnet und wieder verschwindet, aber auch der SEO-Stratege, der langsam Accounts aufbaut und die Links behutsam platziert. Mit Rel nofollow wird man all diese Probleme auf einmal los. Links werden generell entwertet, die Platzierung von Links nicht mehr interessant.
Das große Problem dabei ist allerdings die Bestrafung der „Guten“, denn nach dem bisherigen Prinzip wird schlicht alles entwertet. Und hier liegt das Problem, denn es gibt bessere Lösungsansätze. Negativlisten zum Beispiel, wie sie bei Browser-Add-Ons wie NoScript oder Foren-Software im Bereich der Wort- oder URL-Filter zum Einsatz kommen. Was also fehlt, sind ordentliche Plugins, mit denen man bestimmte Links über eine Blacklist mit rel nofollow versehen kann und dem Rest seine Linkpower zugesteht. Denn so, wie es jetzt ist, wird sich das Internet irgendwann gegenseitig entwertet haben. Stellen wir auf unserer Spielseite nämlich fest, dass uns von einer bestimmten Plattform die Links flöten gegangen sind, machen wir das ganz genauso. Keine sehr elegante Lösung, aber die notwendigen Plugins müssen erst noch geschrieben werden.